Samstag, 3. August 2013, nach dem theoretischen Teil der Streckenflugschulung am Vormittag stehe ich nun an der Startstelle der Startbahn Drei-Null in Timmersdorf. Unser Instruktor Rudi Resch ist schon gestartet und erkundet die Lage. Seinen über Funk übermittelten Rat: „Schnallts euch ordentlich an, es ist ziemlich bockig“ nahm ich wohl wahr und auch ernst, die volle Bedeutung wird mir aber erst später bewußt werden.
Wir starten. Mein Schleppi hat es offenbar eilig und fegt mit 130 km/h dahin, das ist maximale Schleppgeschwindigkeit für meine K8. Es geht nur mäßig aufwärts. Plötzlich steigt die Schleppmaschine vor mir auf wie eine Rakete. Noch bevor ich „Oha“ sagen kann hat der Aufwind auch schon meinen Flieger erfasst und beutelt mich ordentlich durch, ich habe Mühe, meine Flächen horizontal zu halten, während das Schleppflugzeug vor mir im selben Moment schon wieder nach unten aus meinem Gesichtsfeld verschwindet. Auf diese Heftigkeit war ich nicht gefasst, ich hatte ordentlich zu kämpfen um meinen Flieger unter Kontrolle zu halten. Letztendlich hielt ich es für sicherer auszuklinken und zog am gelben Hebel.
Alles wieder gut, kurz durchgeatmet, aber dann sofort die Erkenntnis: 500 Meter über Grund, das ist nicht viel… Also schnell Höhe machen! Kehrtwendung, 180° retour zurück in die Turbulenz, die mich gerade eben abgeworfen hatte. Bald hatte ich sie gefunden (oder sie mich), und es ging sofort wieder mächtig zur Sache, aber diesmal bin ich vorbereitet. Wildes Steigen im Zentrum, knapp daneben freier Fall nach unten – gut dass ich Rudis Rat befolgt hab und die Gurte stramm sitzen. Die alte K8 ächzt und knarrt bei diesem Rodeoritt, aber wir kämpfen uns durch. Bald zeigt der Höhenmesser beruhigende 1.000 Meter und ich verlasse die Achterbahn. In der Nähe finde ich einen ruhigen 1m-Bart, dort kurble ich geduldig und schaffe letztendlich den Anschluss.